Der Lombard-Effekt

Kennt Ihr das auch?
"Man sitzt in einem Saal zwischen vielen Menschen und versucht dem Künstler auf der Bühne zuzuhören, um einen herum fangen während dessen andere Zuschauer an zu reden. Ehe man sich versieht stellt man fest, dass der Künstler immer lauter spricht und die unaufmerksamen Zuschauer auch."
Das geht soweit, bis man gar nichts mehr versteht... den Künstler nicht ...und die anderen vermeintlichen Tisch-Redensführer auch nicht. Schließlich endet der Abend in einem unruhigen Durcheinander.

Dieser Effekt des immer lauter werden hat sogar einen Namen: Man nennt ihr "Lombard-Effekt".
Der Lombard-Effekt zeichnet sich dadurch aus, dass ein Sprecher seine Stimme immer der Umgebung (den Umgebungsgeräuschen) anpasst.
Kleines Beispiel: Du sitzt im Auto und bist am Telefonieren, neben Dir sitzt Deine Freundin / Frau. Nach dem Gespräch meckert sie Dich an, warum Du immer so laut ins Telefon sprechen musst. ...und das der andere doch sicherlich noch gute Ohren hat.

Die Erklärung dessen liegt im Lombard-Effekt: Da die Straßengeräusche so laut sind, ist man der Meinung laut sprechen zu müssen, da man sonst vom Gegenüber nicht verstanden wird. -Dies ist natürlich nicht so, denn unser Gehirn kann erstaunlich gut Sprache von Nebengeräuschen unterscheiden und unliebsames ausblenden, bzw. filtern!

Zurück zur Bühne: Wird ein Sprecher immer lauter, macht er es den nach ihm kommenden Künstlern sehr schwer, da diese wiederum gezwungen sind, den Schallpegel Ihrer Stimmen weiter anzuheben, damit sie verstanden werden. Innerhalb kürzester Zeit schaukelt sich das Ganze zu einem erheblichen, bis weilen auch gefährlichen Lärmpegel auf.

Daraus lernen wir, dass es auf Veranstaltungen viel ruhiger und entspanter zugehen könnte, wenn sich Zuschauer weniger mit sich selbst und Gesprächen mit dem Nebenmann, als vielmehr mit dem "Zuschauen" und vor allem mit dem Zuhören beschäftigen würden!