Das Reverb

Reverb (deutsch: Nachhall) bezeichnet einen Effekt der teils diffusen, verzögerten Schallreflexionen in einem Raum.

Von einer Schallquelle (z.B. der menschlichen Stimme), die sich im Raum befindet, aus wird der Schall an den Raumwänden reflektiert und gelangt über diese Umwege schließlich wieder zu den Ohren. Da der mehrfach reflektierte Schall eine längere Wegstrecke zum Ohr zurückleen muss und auf seinem Weg evtl. die Klangfarbe ändert, interpretieren wir ihn als Nachhall. Wir menschen können uns durch diese Reflexionen in einem Raum zurecht finden. Wenn wir mit verbundenen Augen in einen Raum geführt werden und dort ein paar Sätze sprechen, erkennen wir ob es sich z.B. um einen großen-, einen kleinen-, einen kalen- oder einen möblierten Raum handelt. Selbst die verschiedenen Materialien der Fußböden, Decken und Wände geben Räumen eine ganz eigene Klangcharakteristik.

In der Audiotechnik gibt es Geräte, die schallreflektierende Wände oder Räume für unsere Ohren täuschend echt nachbilden können.
Zum Beispiel können diese Geräte den Hall einer Kirche "Cathetral-Hall", der sehr verwaschen klingt und eine sehr lange Ausklingphase [Hallfahne] hat, nachbilden. -Eben genau so wie in einer Kathetrale.
Weiterhin finden wir in digitalen Effektgeräten z.B. "Plate-Effekte" [ein Plattenhall], Room small, Room large [unterschiedlich große Räume], selbst der Hall in einem Metall-Tank kann nachgebildet werden.

Im Mix einer Band werden Hall-Effekte zur Tiefenstaffelung eingesetzt. Der Hall kann zum einen dafür sorgen, dass sich alle Instrumente "in einem Raum" befinden, oder dass sich einzelne Stimmen (Vocals) besser im Mix einfügen. Dies alles erreicht man durch die schier unendlichen Einstellungsmöglichkeiten eines digitalen Hall-Effektgerätes.

Will man eine Stimme präsent im Vordergrund haben, so wählt man einen recht kurzen Nachhall mit großem Höhenanteil.

Soll sich die Stimme in einem Chor / Bachground-Gesang einfügen, so kann man dies mit einem etwas längeren Hall versuchen und die Höhen leicht absenken.

Wichtig ist: Für Rock-Musik verwenden wir eher einen kurzen Hall, besser noch ein Delay (kurzes Echo) und für lange Silben in einer Ballade z.B. einen langes Reverb, welches die Stimme ein wenig "schweben" lässt. Ich persönlich verwende gerne drei unterschiedlich lange Hall-Fahnen, die ich dann im Mischpult zusammen mische.
Mit einem Reverb zu arbeiten kann sehr viel Spaß machen (z.B. mit langem Hall auf Percussions) "unglaublich was man damit bewirken kann".

Aber VORSICHT! Verwendet Ihr zuviel Hall, wird der Mix matschig und undifferenziert. - Das geht dann eher in die Richtung "Alleinunterhalter bei dem das Effektgerät singt".

Wollt Ihr jedoch eine Band in einem von sich aus sehr halligen Raum abmischen, legt die Effektspielereien zur Seite und kümmert Euch lieber um die wirklichen Probleme!